Es gibt nicht “die Deutschen” sondern es gibt z.B. die Rheinfranken, die Schwaben, die Allemannen, die Bayern, die Sorben, usw.
Darum ist deutscher Nationalismus basierend auf Kultur für die Katz. Ein deutscher Nationalismus macht nur Sinn wenns multikulturell ist und auf eine gemeinsame kulturübergreifende Identität basiert.
Ich sag auch nicht, dass ich eine Nationalismus gutfinde. Aber wenn es sie gäbe, müsse sie interkulturell, progressiv und inklusiv sein um dauerhaft funktionieren zu können.
Nationalismus finde ich auch quatsch, aber ganz so einfach ist das mit der Existenz der deutschen Kultur denke ich nicht.
Der Kulturbegriff ist allgemein ziemlich schwammig, eine einheitliche Definition gibt es nach meinem Verständnis nicht. Klar ist, dass Wertvorstellungen, Bräuche, Essgewohnheiten etc. sich zwischen zwei Personen praktisch immer unterscheiden, bei Menschen aus dem selben Kulturkreis weniger, bei Menschen aus verschiedenen Kulturen mehr.
Die Frage ist: wie groß dürfen diese Unterschiede sein, bevor man von zwei Unterschiedlichen Kulturen spricht? Darauf gibt es keine klare Antwort. Einige Personen fühlen sich sicherlich auch mehreren Kulturen gleichzeitig zugehörig, und das jeweils auch nicht unbedingt zu 100%
Ich würde schon sagen, dass es einen gewissen gemeinsamen Nenner gibt, den man als deutsche Kultur bezeichnen kann, auch wenn das nur ganz banale Konzepte sind, wie z.B. dass Schule um 8:00 beginnt, man eine Übergangsjacke hat, oder dass man das Reinheitsgebot kennt.
Das waren die Preußen, die versucht haben, Deutschland seine Kultur überzustülpen… Vielen Dank, Friedrich :-)