Trotz der Hoffnung auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg warnen Experten der dänischen Geheimdienste, dass Russland sich auf eine mögliche militärische Konfrontation mit Nato-Staaten vorbereitet. In ihrem Bericht „Prognose 2024“ stellt der dänische Verteidigungsnachrichtendienst (FE) fest, dass Russland in den nächsten fünf Jahren eine ernsthafte Bedrohung für die Allianz darstellen könnte, wenn der Krieg in der Ukraine endet oder eingefroren wird.
Innerhalb von zwei Jahren könnte Russland zu einer glaubhaften Bedrohung für mehrere Nato-Länder werden, insbesondere in der Ostsee-Region. Spätestens in fünf Jahren ist Russland möglicherweise bereit, einen großangelegten Krieg auf dem europäischen Kontinent zu führen, vorausgesetzt, die USA intervenieren nicht, berichtet unter anderem das Portal EU Today mit Verweis auf das Dokument des dänischen Nachrichtendienstes.
Der Bericht erwähnt ferner, dass Russland seit 2022 bedeutende Reformen und Umstrukturierungen seiner Streitkräfte durchgeführt hat. Diese Maßnahmen haben sich im Jahr 2024 von einer bloßen Rekonstruktion hin zu einer verstärkten militärischen Aufrüstung gewandelt, mit dem Ziel, gleichwertige Kämpfe gegen Nato-Truppen führen zu können. Unterstützung von Ländern wie China, Nordkorea und dem Iran habe es Moskau erlaubt, seine militärischen Ressourcen kontinuierlich auszubauen.
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Anja Dalgaard-Nielsen, die Leiterin des FE, betonte gegenüber DR die wachsende Bereitschaft Russlands, die Grenzen der Nato zu testen. Sie erläutert, dass die Wahrnehmung von Schwäche oder Uneinigkeit innerhalb der Nato Moskau ermutigen könnte, militärisch aktiv zu werden. „Wir sehen, dass Russland seine militärischen Aufrüstungen schneller vorantreibt als erwartet, während die westliche Aufrüstung nicht im erforderlichen Tempo vorankommt“, erklärt sie.
Die Schlussfolgerungen des FE-Berichts unterstreichen letztendlich die Notwendigkeit für die Nato, ihre militärischen Kapazitäten zu verstärken.
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WTF. Die allermeisten Kriege der letzten 50 Jahre wurden durch Diplomatie beendet btw. “Immer mehr Waffen” alleine bringt es einfach nicht. Warum z.B. fahren immernoch die scheiß russischen Öltanker ungestört durch die Ostsee? Das sind halt rießige Einnahmequellen für den Kreml.
Ich vermute, dass hier mit Diplomatie „Appeasement“ gemeint ist. Und in der Tat, der Westen ist ja gerade dabei, sich das alles schön zu reden, damit man nicht aus seiner Komfort-Zone muss. Der Putin wird schon irgendwie aufhören, die Ukraine ist ja selbst schuld, was ist denn eigentlich mit unseren maroden Brücken blablabla
Auch dieser Krieg wird diplomatisch beendet. Allerdings erst zu dem Zeitpunkt, wo auch wirklich beiderseitige Verhandlungsbereitschaft gegeben ist und nicht mehr nur ein “Checkpoint” für die Russen sind, um das Level später zu beenden. Für uns in Europa ist es essenziell, dass der erste große Eroberungskrieg hier seit Hitler mit der klaren Botschaft endet, dass er sich für den Aggressor nicht lohnt.
Das erreichst du aber nur mit Waffen und Aufrüstung nicht, sonst wäre der Krieg nicht bereits 3 Jahre alt.
Nein, aber mit Waffen und Aufrüstung schaffst du die Grundlagen, damit das schwächere Opfer es überhaupt bis zur Verhandlung schafft und nicht vorher schon einfach überrollt wird.
Dass der Krieg immerhin drei Jahre geht und nicht nach drei Tagen mit dem Kollaps und Verschwinden der Ukraine geendet hat, ist Ergebnis dessen. Dass es in diesen drei Jahren noch immer nicht gelungen ist, Russland von seinen imperialistischen Plänen abzubringen, könnte man ebenso damit begründen, dass von den Partnern einfach zu wenig zu spät geliefert wird.
Russland muss keine Perspektive mehr sehen in diesem Krieg, dann wird es auch tatsächlich verhandeln.
E: downvote nicht von mir
Jetzt sagst du doch aber nichts anderes als ich. Ich habe mich an der Verteufelung der Diplomatie gestört, die vom OC hier angebracht wurde. Ohne Diplomatie wird es nichts.
Das stimmt, mir war nur wichtig, noch mal zu unterstreichen, dass das eine erst durch das andere erreicht wird und man sie nicht getrennt betrachten kann.
Ja, Diplomatie funktioniert allerdings nur, solange die Gegenseite dazu bereit ist, und Russland in diesem Fall ist es nicht, wenn sie das Gefühl haben, die Gegenseite sei militärisch unterlegen.
Das stimmt so einfach nicht, das ist zu kurz gedacht. Diplomatie ist ja eben nicht mur “Och büdde büdde nicht mehr angreifen.” Wenn die Gegenseite nicht bereit ist, dann muss Diplomatie anders angreifen, bis die Bereitschaft besteht.
Was für ein Quark. Klar kannst du immer kapitulieren. Das ist auch Diplomatie.
Dennoch muss die sich verteidigenden Seite so lange durchhalten bis diplomatische Maßnahmen Wirkung zeigen, und braucht dafür ggf. Unterstützung. Wenn Russland nach 3 Wochen Kiew genommen hätte, hätte alle Diplomatie nichts genutzt, siehe Krim.
Es gibt das Recht auf friedliche Durchfahrt. Das Stoppen der Öltanker in der Ostsee ist eine Blockade und damit ein kriegerischer Akt. Mit anderen Worten: Keine Waffen an die Ukraine, wir greifen Russland selber an!
Die Grenzen zwischen Krieg und Frieden sind heutzutage ziemlich verwischt. Sind Hackerangriffe auf digitale Infrastruktur kriegerische Akte? Die Manipulation von sozialen und klassischen Medien? Parteienfinanzierung? Anschläge? Das Zerstören von Unterseeinfrastruktur? Sanktionen? Blockaden?
Russland sieht sich im Krieg im uns. Wir müssen diesen Konflikt dringend deeskalieren. Und wenn Beschwichtigen und Verhandeln nicht funktionieren, bleibt nur Eskalation und im schlimmsten Fall Überwältigung als Deeskalationsstrategie.
Das sind die übelsten Rostkisten. Die könnte man alleine schon wegen ihrer Seetüchtigkeit aus dem Verkehr ziehen und mindestens erst mal einer Kontrolle unterziehen. Geht bei Booten, die Flüchtlinge auf offener See retten wollen ja auch.
Die fahren ja am Ende der Fahrt auch direkt in einen EU-Hafen in die Reichweite der Behörden. Die russischen Rostkisten hingegen fahren außerhalb unserer Zugriffsmöglichkeiten an unserer Nase vorbei. Das ist leider nicht so trivial mit dem Unterbinden, wenn man diesseits der Schwelle ‘kriegerischer Akt’ bleiben möchte…