Ihre Forschung diene dem „sozialen Gut“, sagte die Spitzenwissenschaftlerin Z. im Jahr 2019 bei einem Vortrag. Als Professorin der TU München (TUM) arbeitet sie im Bereich der Satellitenbildanalyse in Kombination mit KI- und Social-Media-Daten. Sie sagte bei dem Vortrag, sie wolle einen Beitrag leisten, wenn es um soziale Herausforderungen wie die globale Urbanisierung und Armut geht.
Rund 8.600 Kilometer von München entfernt, im ostchinesischen Wuxi, residiert eine Firma, die in ihrem Logo einen frappierend ähnlichen Spruch führt: „KI für das soziale Gut“. Doch hier geht es nicht um Satellitenaufnahmen, sondern um medizinische Ultraschallbilder. Man will Lösungen entwickeln, die Millionen kranken Menschen helfen könnten.
Es ist eine Verbindung, die normalerweise gar nicht auffallen würde. Doch der Fall der Professorin Z. ist alles andere als normal: Ihr zweiter Arbeitgeber, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), hat die Frau chinesischer Herkunft der Ausspähung sensibler Daten verdächtigt [und sie deshalb entlassen].
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Nun dürfte sich die Spionage-Kontroverse ausweiten. [Denn Z. ist Recherchen zufolge] gemeinsam mit ihrem Ehemann an der millionenschweren Medizin-Firma in Wuxi beteiligt. Beide melden für diese Firma Patente an – auf einem Gebiet, das Überschneidungen mit ihrer Forschung in München aufweist.
Es handelt sich möglicherweise um einen Fall von illegitimem Technologietransfer: Z. entwickelt in München Algorithmen für die Analyse von Satellitendaten. Diese könnten laut Experten auch für die Auswertung von Ultraschallbildern nutzbar sein. Ergebnisse aus ihrer Tätigkeit in München könnte so in medizinische Forschungen und Anwendungen in China fließen – und Z. und ihr Ehemann damit Geld verdienen. Am Lehrstuhl ist das Ausmaß der Nebentätigkeiten der Professorin nicht bekannt. Fachleute […] zeigen sich deshalb alarmiert: Für sie wirft der Fall ethische, rechtliche und sicherheitspolitische Fragen auf.
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Z. und ihr Mann sind nicht nur Anteilseigner, sie forschen und melden Patente an. Bei zwei Erfindungen geht es um die Detektion von Schilddrüsenknoten mittels neuronaler Netze.
Ich dachte Softwarepatente gibt es nicht mehr? Ich sehe jetzt auch nichts revolutionäres oder schützenswertes daran
Softwarepatente gibt es, aber nur in Verbindung mit einem materialisierbarem Gerät, z.B. einem Tomographen.
Danke, für die Aufklärung.
Schade, dass dieser Blödsinn erlaubt ist
Dadurch, dass es an ein bestimmtes Gerät gekoppelt ist, kann der Software-Teil des Patentes aber für etwas anderes frei benutzt werden. Es ist also nicht so ein Blödsinn, wie wenn der Algorithmus an sich ohne eine konkrete Anwendung geschützt wäre.
Aber warum sollte das ganze plötzlich schützenswert sein, nur weil ich es in Verbindung mit einem Ultraschallgerät patentiere?
Das ist ja jetzt keine besonders innovative oder abwegige Idee
Sowas wird als Kombinationspatent bezeichnet.
Ich habe da einen Lösungsvorschlag:
Öffentlich finanzierte Forschung/Programmierung/Sonstiges Geistige Erzeugnisse -> öffentliches Gut.
Schluss mit Ausgründungen, Patenten und sonstigen Methoden, mit denen Firmen Gewinne aus öffentlich finanzierter Forschung ziehen können und dabei andere vom Nutzen der Ergebnisse abhalten können.
ist jetzt in China ein sack patente umgefallen?