• Lhianna@feddit.org
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    1 day ago

    Sehr unangenehme Situation letzte Woche im Bus erlebt. Ich saß auf einem Platz in der Ecke und irgendwann hat sich ein junger Mann neben mich gesetzt. Knapp fünf Minuten später bin ich aufgestanden und hab mich auf einen Platz auf der anderen Seite des Busses gesetzt und er hat mich gefragt, ob ich mich jetzt wirklich umgesetzt habe, weil er sich neben mich gesetzt hätte.

    Ich hoffe, dass mein völlig verwirrter Gesichtsausdruck und mein gestammeltes “was? nein, Sonne im Auge, Kopfweh” ihn davon überzeugt hat, dass das wirklich mein einziger Grund war. Mir ist erst viel später zu Hause im dunklen Zimmer klar geworden, dass er dunkelhäutig war und wahrscheinlich schon so einiges erlebt hat. Ich hab seitdem ein ziemlich schlechtes Gewissen.

  • NewDay@feddit.org
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    2 days ago

    Ich hab schon alles in Deutschland gehört. Affe, Nigga, kleiner schwarzer, Ziegenficker, minderwertiger Mensch der deutsche Gene beschmutzt etc. Da gab es die AfD noch gar nicht.

    Die deutsche Gesellschaft war immer und ist immer noch rassistisch. Die Christdemokraten haben nur ihre Augen geschlossen, damit man nichts machen muss. Weiß auch nicht wie die Politiker mich repräsentieren sollen, wenn schwarze und braune Bundestagsabgeordnete aus den linken Parteien sich immer nur beklagen, da man die in der Politik nicht ernst nimmt.

    Diaby: “Schwarz ist nicht meine Identität”

    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/karamba-diaby-spd-deutscher-bundestag-abgeordneter-rassismus-erfahrungen-100.html#at_medium=Social+Media&at_campaign=ZDFheuteApp&at_specific=ZDFheute&at_content=Android

    Edit: Ich hab nur schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht. Mich hat noch nie eine Frau rassistisch angegriffen. Als ein Mann in der DB zu der Kontrolleurin “Ja, kontrollieren Sie den Affen da” sagte, dann hat die Kontrolleurin mich verteidigt. An diesen Tag erinnere ich mich regelmäßig und bin erfreut darüber.

    • HairyHarry@lemmy.world
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      2 days ago

      Die Mär von der Integration. Was bringt es, wenn man sich komplett (willentlich und gerne) integriert, Deutschland als seine Heimat ansieht, die deutsche Kultur und Sprache schätzt und liebt, wenn man einer Gesellschaft gegenübersteht, die Integration als Einbahnstraße ansieht und einem gerne das Gefühl übermittelt: Du bist nicht wie wir!

      Einen Scheiß bringt es, außer dem Lob “Du sprichst aber gutes Deutsch.”

  • HairyHarry@lemmy.world
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    20
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    2 days ago
    • Aaaah, dann hast du bestimmt vieeeeel Temperrrramentoo!
    • Nein, wo kommst du wirklich her?
    • 🤌🤌🤌
    • <Meinen Namen bei jeder Begrüßung übertrieben aussprechend>

    Ja, Typ, das ist auch Rassismus! Lass den Scheiß doch einfach…

    • aaaaaaaaargh@feddit.org
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      2 days ago

      Ich will den Scheißegrad nicht schmälern, aber zumindest 1. ist nicht zwangsläufig rassistisch, sondern eher nationalistisch - was absolut nichts besser macht.

      • HairyHarry@lemmy.world
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        2 days ago

        Hochwähl für HGTG-relevantem Nick.

        zumindest 1. ist nicht zwangsläufig rassistisch

        Erklärst du mir bitte warum? (Ohne Streit anzetteln zu wollen, wirklich nicht. Bin tatsächlich an der Sichtweise interessiert.)

        Ich persönlich zumindest empfinde jeden einzelnen dieser Punkte als Ausgrenzung im rassistischen Sinn.

        • aaaaaaaaargh@feddit.org
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          2 days ago

          Nun, das hängt vermutlich von der Situation ab. Wenn man aber isoliert nur diesen Satz betrachtet, dann ist das eine Referenz auf die Sprache respektive Nation. Rassismus ist in meinem Verständnis meist auf Äußerlichkeiten bezogen. Ich mag aber auch nicht die volle Definition begreifen und am Ende ist beides Rassismus, das mag gut sein.

          • HairyHarry@lemmy.world
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            2 days ago

            Ich verstehe was du meinst. Aber gerade Punkt 1 ist zutiefst rassistisch. Temperament kommt durch die (gelebte) Kultur - nicht aus den Genen.

            • aaaaaaaaargh@feddit.org
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              1 day ago

              Wäre nichts, dem ich widersprechen wollte. Da lohnt sich dann doch manchmal der Austausch, wenn man nicht an der eigenen Meinung hängt und hier dachte ich mir schon, dass ich damit irgendwie nicht ganz richtig liegen kann. Danke!

              • HairyHarry@lemmy.world
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                1 day ago

                Ich möchte unterstreichen, dass das nur meine persönliche Meinung ist. Wäre durchaus daran interessiert, wie andere das sehen.

  • Jumi@lemmy.world
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    2 days ago

    Ich hab vor kurzem nen neuen Job angefangen und da zum ersten Mal schwarze Kollegen gehabt. Mit Einem hab ich mich gut verstanden und bin ein paar Mal mit ihm mitgefahren und er hat mir erzählt, dass er mit seiner Familie nicht zum Faschingsumzug oder so geht, weil er schon unangenehme Erfahrungen hatte damit.

    Ich mag zwar queer und so sein, aber da ist mir erst so wirklich bewußt geworden wie viel die Hautfarbe und wahrscheinlich auch das sichtbare Geschlecht ausmachen. Das war mir vorher nie so klar.

  • Ephera@lemmy.ml
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    2 days ago

    Letzte Woche im Bus war eine Frau und ca. vierjähriger Sohn mit vermutlich mittelöstlicher Abstammung. Plötzlich kam eine andere Frau und ähnlich junge Tochter dazu. Die Tochter hatte wohl Geburtstag und hat irgendein Gebäck mit denen geteilt – auf quasi perfektem Englisch, versteht sich.
    Gab noch kurz einen Austausch zu kulturellen Differenzen, also ich habe die Frage nicht verstanden, aber ich vermute, ob das ohne Gelatine ist, wegen halal. Worauf die Antwort kam, dass das quasi ohne alles ist.

    Also wirklich fantastische Geste, ich will das in keiner Weise schmälern. Aber statt dass die Kinder dann irgendwie miteinander gespielt hätten oder man sich gemeinsam an dem Viererplatz hingesessen hätte, wo sie waren (ich gehe davon aus, dass die sich aus der Kindergartengruppe kennen), ist man dann wieder auseinandergesessen und der Junge wäre fast vor Langeweile gestorben.

    Hat jetzt nichts direkt mit Rassismus zu tun, aber ja, hat mich einfach fertig gemacht, dass man so proaktiv integrieren will und trotzdem irgendwo scheitert.

  • seeigel@feddit.org
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    2 days ago

    Es fange schon morgens an, wenn sie mit dem Auto zu ihrer Arbeit fährt, sagt sie. "Dann schauen die anderen Autofahrer mich musternd an.

    Mir fehlt die Bestätigung, dass sie autofahren kann und das Kopftuch damit die Ursache ist.

    Wenn ich schlecht fahrende Autofahrer kritisch muster und ich dann feststelle, dass sie Kopftuch tragen, bereue ich es, weil ich denke, dass sie den Blick falsch verstehen. Ich fühle mich bestätigt.

    Damit bleibt die Frage, wie kann ich kritisch mustern, ohne dass es rassistisch gelesen wird?

    • HairyHarry@lemmy.world
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      2 days ago

      Warum muss das bestätigt werden? Warum sollte sie sich rechtfertigen? Alter, wenn sie das so beschreibt, dann handelt es sich nicht um das eine Mal, sondern um eine gewisse Regelmäßigkeit.

      Ich kenne diese Blicke, die mal mehr, manchmal weniger (bei glatter Rasur) sind. Und die erntet man nicht nur beim Auto fahren.

      • seeigel@feddit.org
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        2 days ago

        Meine Kritik gilt dem Autor, nicht ihr.

        Es muss bestätigt werden, weil es ja genau darum geht, ob es dieser Blick ist, und ob er alltäglich ist. Wenn sie schlecht Auto fährt, dann bekommt sie regelmäßig kritische Blicke zugeworfen. Wenn es dann im Text keine weiteren Alltagsbegebenheiten gibt, der Rassismus aber alltäglich ist, dann ist das nicht sauber argumentiert.

        Dein zweiter Absatz dagegen ordnet alles klar ein. Das hätte der Autor ja auch so machen können.