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Cake day: March 23rd, 2025

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  • Vermutlich richtig. Ich arbeite in der Jugendhilfe und auch bei uns gilt eigentlich immer die Voraussetzung, vor jeder Hilfemaßnahme muss erst die Medikation stehen. Auch wenn ich die Unterschiede zwischen medikamentös eingestellten Kindern und Jugendlichen und denen bei denen es nicht so ist eher gering finde. Aber Naja, die Kinder und Jugendlichen ohne therapeutisch/pädagogischen Bedarf bekomme ich ja auch nicht zu Gesicht.

    Muss aber ehrlich sagen, jetzt mal wieder auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen ist eine komische Erfahrung. Vor allem die Zwiespältigkeit. Einerseits wird eine Medikation empfohlen bis vorausgesetzt. Anderseits hat es sich heute richtig kriminell angefühlt, das BTM-Rezept abzuholen. Mit der langen Aufklärung wie weit das Verständnis der Ärztin mit “verlorenen” Rezepten geht.

    Danke für den Input!




  • Erinnert mich an damals, als der Pfleger im Krankenhaus mich gefragt hat “Sind es Kolikschmerzen?” und auf meine Frage, was das ist nur meinte, “wenn es Kolikschmerzen wären wüssten sie’s. Dann sähen Sie auch anders aus.”

    Ein Krankenhaus weiter stellt sich heraus, es wären Kolikschmerzen. Von einem 5mm großen Harnleiterstein und zusätzlich ein Nierenstau dritten Grades. Wenn ich nochmal ins Krankenhaus komme und nach ner Schmerzskala gefragt werde, werd ich auch 10 sagen.


  • Das stimmt natürlich. Mein Einwurf war jetzt sehr anekdotisch.

    Nehme wir Mal die Zahlen aus dieser Studie hier. https://www.bmfsfj.de/resource/blob/94268/a974404ff4a9f51a20136bfc8a1e2047/maennliche-fachkraefte-kitas-data.pdf Siehe Seite 61. 13% der Eltern stimmen der Aussage “Bei einer Kita, die männliche Erzieher im Team hat, bin ich skeptisch” voll und ganz zu oder eher zu. Da kann man jetzt positiv drauf schauen und sagen eine Mehrheit der Eltern vertrauen männlichen Fachkräften. Aber 13% sind kein geringer Anteil. Vor allem wenn man darauf jüngere Erfahrungen mit “lauten Minderheiten” anwendet.

    In der Praxis zeigte sich das damals (ich hoffe heute nicht mehr, wobei ich das bezweifle) so, dass es die Regel war das pflegerische Tätigkeiten, z.B. wickeln in der Regel nur von weiblichen Mitarbeiterinnen erledigt werden durften. (Kann man auch positiv sehen, dass war jetzt nicht mein liebster Teil der Arbeit.) Aber es ist natürlich ein Symptom für das Misstrauen, dass einem entgegengebracht wird und das merkt man.

    Zu verschweigen, dass man in eine solche Situation kommen könnte ist auch falsch. Niemand würde auf die Idee kommen, bei Tischlern die Gefahr einer Verletzung an einer Maschine zu verschweigen, auch wenn fast jeder die Rente mit zehn vollständigen Fingern erreicht.

    Was man braucht ist nicht, dass das Problem verschwiegen wird. Wie du bereits angedeutet hast, wäre der Schutz und die Unterstützung der männlichen Mitarbeiter durch Einrichtungsleitungen und Kollegen notwendig. Die gibt es zwar, aber oft erst an dem Punkt an dem explizite Vorwürfe in den Raum gestellt werden. Schwelendes Misstrauen ist allerdings bereits auch schon eine Belastung.