Vor wenigen Wochen machten die Mitarbeiter der Drogenhilfe in der Niddastraße eine beunruhigende Entdeckung. “Bei Schnelltests von Heroinproben Ende Januar wurde zum ersten Mal in Frankfurt überhaupt das synthetisch hergestellte Opioid Fentanyl als Beimischung im Straßenheroin festgestellt”, sagt Oliver Müller-Maar, stellvertretender Leiter des Frankfurter Drogenreferats. “Von 37 Schnelltests waren 21 positiv.” Die Bild-Zeitung hat hierüber zuerst berichtet.
Fentanyl sorgt seit Jahren weltweit für Schlagzeilen. Das synthetische Opioid ist eine sehr viel stärkere Droge als Heroin, teilweise 80-fach höhere Wirkung als Morphin. Schon winzige Mengen, so groß wie Salzkörner, können tödlich sein. In den USA und in Teilen von Kanada ist die Zahl der Süchtigen innerhalb weniger Jahre nahezu explodiert. 2023 starben in den USA laut Drogenbehörde DEA rund 107.000 Menschen nach Drogenkonsum, mehr als 70 Prozent an einer Überdosis Fentanyl oder anderer Opiode.
Oh nein mein “natürliches” Heroin wurde mit etwas synthetischem gestreckt. Diese Wertung von Drogen durch “synthetisch” oder nicht ist meiner Meinung nach völlig unangebracht.
Das Problem liegt hier nicht in der Verwendung von des Begriffs synthetisch, sondern darin, dass der synthetische Wirkstoff Fentanyl um ein Vielfaches wirksamer ist als Heroin und daher, bevor es zum Strecken verwendet wird, mit sehr großer Sorgfalt auf eine gleichmäßige Konzentration mit ähnlicher Potentenz wie Heroin verdünnt werden muss.
Fentanyl ist verglichen mit Heroin nicht zuletzt auch deshalb so potent, eben weil es sich um einen synthetischen, auf den Menschen angepassten Wirkstoff zur Schmerzlinderung handelt.
Mein Punkt ist nur, das man das genauso sagen sollte. “Fentanyl ist schlecht weil es synthetisch ist” ist eine falsche Aussage. Man kann das auch einfach weglassen und sagen (wie es im Artikel ja auch getan wird), dass es es durch die hohe Potenz schlecht dosierbar ist.